Bei abgeschlossener Familienplanung ist die Unterbindung der Samenleiter (Vasektomie) beim Mann eine einfache Maßnahme zur Sterilisation und gilt als fast hundertprozentige Verhütungsmethode. Die Vasektomie ist ein einfacher, in den meisten Fällen komplikationsloser Eingriff, der allerdings gut überlegt sein muss. Obwohl eine Rückverlegung prinzipiell möglich ist, sollte man von einem endgültigen Schritt zur Sterilisation (Unfruchtbarmachung) ausgehen. Der Lebenspartner darf, wenn er es wünscht, in die Entscheidung mit einbezogen werden.
Der Eingriff wird bei uns ambulant unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Die seitlich verlaufenden Samenleiter werden rechts und links am Hodensack durch einen kleinen Hautschnitt hervorgeholt, durchtrennt bzw. wird ein jeweils ca. 1cm großes Stück für eine feingewebliche Untersuchung entnommen.
Danach werden sie an ihren Enden verschlossen (dreifach gesicherte Unterbindung: Abbindung, Verschmelzung und Weichteildeckung). Der Hautschnitt wird mit ein paar Stichen zugenäht.
In der Regel dauert der Eingriff etwa eine Stunde, danach kann der Patient wieder nach Hause gehen. Zu Hause sollte er sich ein paar Stunden hinlegen um Nachblutungen und Schwellungen zu verhindern. Eispackungen helfen ebenfalls. Wenn die örtliche Betäubung nachlässt, kann es ein paar Tage lang leichte Schmerzen geben, die aber kein Grund zur Beunruhigung sind. Ein Schmerzmittel kann bei Bedarf eingenommen werden, ist aber meistens nicht nötig. In seltenen Fällen kann es zu einer Anschwellung und damit verbunden zu starken Schmerzen in den Hoden kommen (Blutstau). In diesem Fall muss der Patient uns sofort konsultieren.
Das Wichtigste ist eine zweimalige Ejakulatkontrolle zum Ausschluss von restierenden Spermien, welche erstmals nach ca. 6 Wochen durchgeführt wird.